Galloways im Regionalpark Wedeler Au

Galloways im Regionalpark Wedeler Au

Kalt und nass? Kein Problem! Die Galloways im Regionalpark Wedeler Au fühlen sich das ganze Jahr über draußen wohl. Ihr dickes Fell schützt sie perfekt vor Wind und Wetter. Ursprünglich stammen die hornlosen Galloways aus Schottland. Die lockige Oberwolle und das dichte, weiche Unterfell verleihen ihnen den typischen Teddybären-Look.

Vierbeinige Naturschützer

Im Spätsommer, Herbst und Winter sind sie auf den Wedeler Orchideenwiesen als vierbeinige Naturschützer im Einsatz, indem sie die Pflanzen kurz halten. Beim Weiden sind sie nicht wählerisch und fressen selbst harte Gräser wie Seggen und Binsen. Junge Triebe von nachwachsenden Bäumen und Sträuchern sind eine Delikatesse für Galloways.

Blüte des Breitblättrigen Knabenkrauts
Blüte des Breitblättrigen Knabenkrauts
Auf den kurzgehaltenen Wiesen können sich im Frühjahr und Sommer Orchideen und andere botanische Raritäten in aller Ruhe entwickeln. Zum Beispiel das Breitblättrige Knabenkraut. Diese seltenen Pflanzen werden nur etwa 30 cm hoch. Ohne die Hilfe der Rinder würden sie von schnell wachsenden, größeren Pflanzen verdrängt.

Im Frühjahr und Sommer muss sich das Knabenkraut ungestört entwickeln können. In dieser Zeit haben die Galloways keinen Zutritt zu den Orchideenwiesen. Erst Mitte Juli kommen die Rinder zurück, um den Orchideen beim Überleben zu helfen. Dann erweisen die Wiederkäuer den Pflanzen noch einen weiteren Dienst: Mit ihren Hufen drücken sie die kleinen Orchideensamen fest in den Boden und ermöglichen damit schnelles Keimen der Saat.

Mit Galloways die Kulturlandschaft erhalten

Die Weiden des Regionalparks Wedeler Au gehören zu einer Kulturlandschaft, die sich ohne das Eingreifen des Menschen schnell verändern würde. Gerhard Seggelke, ehemaliger Umweltschutzbeauftrager der Stadt Wedel beschreibt die Erhaltung der Orchideenwiesen so: „Das Autal ist eine Kulturlandschaft, bei der man etwas tun muss, wenn man es so erhalten will, wie es jetzt ist. Täte man nichts, würde das Autal verbuschen und in hundert Jahren Wald sein. Eine ganz andere Landschaft ohne Orchideen und andere botanische Raritäten.“

Diese Flächen sind an die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein verpachtet. Sie lässt hier die kleine Rinderherde weiden, um die Wiesen offen zu halten.


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