Schwarzspecht

Schwarzspecht mit Trommelwirbel

Auf den EntdeckerRouten im Norden Hamburgs hört man ihn jetzt wieder trommeln: den Schwarzspecht. Jetzt im Vorfrühling sind es vor allem die Männchen, die mit ihren Schnäbeln gegen Baumstämme und Äste hämmern. Bei der Wahl des Instruments sind die Spechte durchaus wählerisch. Damit sich der Schall möglichst weit ausbreitet, sucht sich der schlaue Vogel Holz mit besonders guter Resonanz. Denn wer zur Paarungszeit am lautesten trommelt, ist der Coolste im Wald.

Geschickter Schwarzspecht

Der geschickte Schwarzspecht, dessen Revier im Hamburger Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald liegt, beeindruckt mit bis zu 17 Schlägen in der Sekunde die Damenwelt. Dadurch signalisiert er zugleich seinen Rivalen, dass das in Hörweite liegende Areal bereits besetzt ist. Das heftige Hämmern führt beim Schwarzspecht übrigens nicht zu Kopfschmerzen. Kopf und Hals sind durch besonders starke Muskeln geschützt, die die Schläge wie Stoßdämpfer auffangen. Beim Trommeln schließt der Specht die Augen, um sich vor umherfliegenden Holzsplittern zu schützen.

Mehr Geklopfe

Mit zarterem Geklopfe suchen Schwarzspechte das Holz nach Käferlarven ab. Wieder andere Geräusche entstehen beim Anlegen der Nisthöhle, die tief ins Holz getrieben werden. Dabei ist der Zimmermann des Waldes, wie der Schwarzspecht auch genannt wird, auf weicheres Totholz im Wald angewiesen.

Ein Mietshaus im Wald

Spechthöhlen im Totholz
Spechthöhlen im Totholz
Abgestorbene und alte, hohle Bäume bieten nicht nur ihm, sondern auch vielen anderen Waldtieren einen idealen Lebensraum. Ist der Specht mit seinen Jungen aus der Höhle ausgezogen, stehen die Nachmieter schon bereit: Meisen, Käuzchen aber auch Eichhörnchen, Siebenschläfer und Bienen freuen sich über sichere Unterkünfte im Holz. So mancher toter Baum gleicht daher einem Mietshaus mit vielen Parteien darin.

Foto Schwarzspecht: Alastair Rea


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