Blühende Maiglöckchen

Maiglöckchen – nicht nur im Grünen

Der Mai ist gekommen. Und mit ihm duftend-blühende Maiglöckchen, die jetzt auf den Wochenmärkten zu finden sind.
Die wegen ihres betörenden Dufts beliebte „Maiblume“ wird in den Vierlanden seit über zweihundert Jahren gewerbsmäßig angebaut. Vierländer Gärtner lieferten den Exportschlager in großen Mengen vor allem nach Frankreich.
Aber die Maiglöckchenkultur ist ein aufwendiges Geschäft, das heute nur noch wenige Gärtner betreiben. Fred und Karin Rathmann, die ihre Blumen auf dem Reinbeker Wochenmarkt bei Hamburg anbieten, gehören dazu. Ihr Betrieb liegt am Kirchwerder Hausdeich in Neuengamme. Die Vierländer Rosentour der EntdeckerRouten führt direkt bei Ihnen vorbei.

Das „Maiblumenpuhlen“

Die wichtigste Arbeit läuft in der „Maiblomentied“, die in den Vierlanden nicht im Frühjahr, sondern im Herbst liegt. Ab September werden die Pflanzen aus den Beeten gehoben und in blühfähige Triebe und Ranken getrennt sortiert. Das „Maiblumenpuhlen“ erfordert einiges an Fingerspitzengefühl. Während die Ranken wieder in die Erde kommen, werden die blühfähigen Triebe, die sogenannten „Spitzen“, zu 25 Stück gebündelt und in Kisten verpackt bis zum Antreiben kühl gelagert. Drei bis vier Wochen vor dem gewünschten Blühtermin werden die Triebe ins warme Gewächshaus geholt und zum Blühen gebracht.

Bezaubernde Blumensprache

Maiglöckchen im Kirchengestühl
Maiglöckchen im Kirchengestühl
Die nach unten hängenden weißen Blüten der Maiglöckchen waren in früherer Zeit Symbole für Demut, Reinheit und keusche Liebe. Als solche fanden die Blütenrispen ihren Weg in die Intarsienbilder der Vierländer Kirchen. Auf der Vierländer Kichentour besucht man die Kirche Sankt Nicolai zu Altengamme. Die Türen und Seiten der Sitzbänke zeigen Körbe mit Blumen, die aus verschiedenfarbigem Holz geschnitten wurden. Hier sieht man sie, die Maiglöckchen – nicht nur im Mai.

Fotos: DigiKultur


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